Leitfaden: So schützt Du Deine Kinder im Internet
„Erzieh den Knaben für seinen Lebensweg, dann weicht er auch im Alter nicht davon ab.“
Sprüche 22, 6
Die Welt ist irre – irre mobil
Wir sehen es zuhause. In der Kirche. In der Schule. Kinder, die Stunde um Stunde vor einem Bildschirm hängen. Tatsache ist: Heute verbringt ein Kind durchschnittlich neun Stunden vor einem Display.
Die Welt ist schnelllebig geworden, und unsere Kinder sind immer stärker mit dem Internet verbunden. Sie klammern sich daran fest. Sie sind darauf angewiesen. Sie loggen sich ein, über viele verschiedene „smarte“ Geräte, Computer, Mobilgeräte und Videospiele aller Art.
Das Problem ist nur: Wir wissen nicht immer, was sie online ansehen und tun. Laut Pew Research verfügten 95 Prozent der amerikanischen Kinder im Jahr 2018 über einen Smartphone-Zugang, und 45 Prozent sollen „fast ununterbrochen“ online gewesen sein.
1Vorteile des digitalen Zeitalters für Kinder
Wie jede Technologie hat auch die Digitaltechnik mit ihrem vereinnahmenden Wesen und ihrer süchtig machenden Anziehungskraft Vor- und Nachteile. Ob es einem gefällt oder nicht – die Technik ist untrennbar mit unserem Leben verbunden, erst recht mit dem Leben künftiger Generationen.
Und obwohl es, wie wir gleich sehen werden, durchaus echte Gefahren gibt, ist die Lage keineswegs so furchteinflößend, wie uns Hollywood-Horrorstreifen über das „Dark Web“ weismachen wollen. Abgesehen davon, dass die digitale Welt leicht bekömmliche Familienunterhaltung bietet und bei den Hausaufgaben hilft, hat sie noch viele andere positive Seiten.
Mit der richtigen Anleitung kann das Internet unserem Nachwuchs dabei helfen, produktive Hobbys zu finden oder gar am Markt nachgefragte Fähigkeiten zu erwerben, etwa in den folgenden Bereichen:
- Programmieren
- Webdesign
- Grafikdesign
- Moderne Fertigung
- KI und Robotik
- Social Media Marketing
- Schreiben und Forschen
- Freiberuflich arbeiten und Unternehmertum
- Verkauf handwerklicher Erzeugnisse in einem Online-Shop
- Lebenslauf erstellen und bewerben
…und in zahllosen weiteren Tätigkeitsfeldern, die gerade entstehen oder erst noch erfunden werden müssen. Wer hätte vor zehn oder fünfzehn Jahren gedacht, dass sein Kind einmal ein „Social Media-Influencer“ werden würde, dass es Make-up-Tutorials in einem bezahlten YouTube-Kanal abhalten oder Tausende von Dollar mit Video-Spielen vor einem Online-Publikum verdienen würde?
Heute gehören diese Optionen zur Realität der Millenials.
2Gefahren und Risiken für unsere Kinder
Natürlich gibt es auch potentielle Risiken und Gefahren. Wir wollen, dass sich unsere Kinder Fähigkeiten und Werkzeuge aneignen, die ihr Leben einfacher machen, mit denen sie Spaß haben und später einmal ihren Lebensunterhalt verdienen können — wir wollen aber auch, dass sie dabei in Sicherheit sind.
Nach landläufiger Vorstellung ist es sicherer, wenn die Kinder ihre Zeit im Internet verbringen, statt draußen herumzulaufen. Dort liefen die Kinder früherer Generationen Gefahr, entführt zu werden, oder sie waren anderen realen Bedrohungen ausgesetzt.
Leider aber kann das unbeaufsichtigte Erkunden des Internets die gleichen realen Gefahren des Kidnappings, Diebstahls und Mobbings heraufbeschwören.
3Die Bedeutung des Engagements für digitale Sicherheit in der Gemeinde
Als Erwachsene üben wir viele Funktionen aus — Kirchenmitglieder, Eltern, Trainer und Betreuer — und wenn wir wollen, dass unsere Kinder im Internet sicher und glücklich sind, müssen wir immer über die neuesten Datenschutz- und Sicherheitsoptionen informiert sein.
In Wahrheit aber können viele von uns nicht mithalten, wenn unsere Kinder rasend schnell die Technologie buchstäblich aufsaugen und uns in dieser Hinsicht überflügeln. Wenn Grundschulkinder im Internet schon versierter sind als die meisten Erwachsenen jemals werden, kann diese Wissenskluft zu Problemen führen. Es ist an der Zeit, die Kluft zu überbrücken und Eltern wie Betreuern Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie unsere Kinder beschützen können. Die gute Nachricht lautet: Das ist einfacher als man glaubt.
Gehörst du zu den „Helikopter-Eltern“ und machst dir deswegen Sorgen? Sieh es einmal so – du bist ein Betreuer, also tust du alles für die Sicherheit der Kinder, nicht um sie zu bestrafen. Hast du, haben die Eltern deiner Gemeinde Bedenken, die Kinder zu überwachen, weil es aufdringlich erscheint, dann denk daran, dass das keine Spionage ist – es ist gute Erziehung.
Wenn du mit deinen Kindern vernünftig sprichst, begegnest du ihnen mit Respekt. Zeig, was du von ihnen erwartest und signalisiere ihnen, dass du kein unsicheres, feindseliges oder unmoralisches Verhalten im Internet duldest.
4Die Rolle religiöser und pädagogischer Einrichtungen für den Schutz der Jugendkultur
Die Eltern, Schulen, Betreuer, Lehrer, Sicherheitsbehörden und Kirchenführer unseres Landes – sie alle spielen eine Rolle für den Schutz des Wohlergehens unserer Jugend.
Als Gläubige wissen wir, dass Kirchenmitglieder den Familien eine großartige moralische Orientierung bieten und ihnen mit praktischem Erziehungsrat zur Seite stehen. Schließlich liegt uns allen das Wohlergehen unserer Jugend sehr am Herzen. Wenn es darum geht, die jungen Leute in unserer Nachbarschaft zu formen und zu erziehen, sind erwachsene Führungspersonen jeder Art gefragt.
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Ebenso wie das Schulsystem ist die Kirche eine von mehreren Institutionen, die als Hilfsnetzwerk im sprichwörtlichen „Dorf“ die Erziehung der Kinder unserer Gemeinde unterstützt. Die Kirche kann einen hilfreichen moralischen Rahmen bereitstellen, wonach andere mit Respekt und Würde zu behandeln sind – was für die Entwicklung positiver Gewohnheiten bei Online-Interaktionen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten kann.
Eltern und Kirchenführer müssen aber, was moderne Technologie betrifft, ebenfalls ihre Hausaufgaben machen. Insbesondere müssen sie lernen, wie man seine Kinder vor bestimmten Online-Gefahren schützt. Ohne angemessene Beaufsichtigung und technikbasierte Lösungen sind unsere Kinder anfällig für eine Vielzahl von Online-Bedrohungen:
- Computerviren.
- Identitätsdiebstahl.
- Cybermobbing.
- Sexualstraftäter.
- Ansehen nicht geeigneter Inhalte.
510 Tipps und Regeln für den Schutz von Kindern im Internet
Fertige eine Liste mit deinen Regeln an und sprich sie mit deinem Kind durch. Geregelt werden könnte etwa, dass sich das Kind von sozialen Medien und Erotikseiten fernzuhalten hat und Videospiele sowie Seiten, die eine Kreditkarten- oder PayPal-Zahlung erfordern, zu meiden sind. Die Regeln sollten außerdem Zeitlimits enthalten, damit dein Kind weiß, dass es nicht stundenlang online bleiben kann.
- Stell den Familiencomputer in einen gemeinschaftlich genutzten Raum, damit du sehen kannst, was dein Kind tut. Wenn du deinem Kind einen eigenen Computer gibst, sorge dafür, dass es ihn im Wohnzimmer nutzt, damit du eine Möglichkeit zur Überwachung hast. Das gilt auch für Smartphones, Tablets und Videospielkonsolen.
- Überwache die Seitenaufrufe deiner Kinder und teile ihnen mit, dass du das tust. Verlange, dass sie deine Freundschaftsanfragen in allen Social Media-Accounts annehmen.
- Mach das Herunterladen von Apps, Spielen oder Filmen und den Abschluss von Abonnements von deiner Erlaubnis abhängig.
- Setze Lesezeichen in einem kinderfreundlichen Browser, damit deine Kinder nur unter strenger, nicht deaktivierbarer elterlicher Kontrolle suchen können.
- Aktualisiere regelmäßig deinen Browser und verwende kinderfreundliche Plugins (dazu weiter unten mehr).
- Stelle detaillierte Fragen zur Computernutzung (Hausaufgaben, Spiele, Filme etc.).
- Bringe deinen Kindern bei, sich nicht an Cybermobbing, Belästigung oder anderen Arten von „Trolling“ zu beteiligen. Vermittle ihnen außerdem, dass sie dich informieren müssen, wenn sie im Internet gemobbt werden. Studien haben ergeben, dass die mit dem Posten im Internet verbundene Anonymität Kinder dazu verleiten kann, negative Inhalte zu posten – bringe also deinen Kindern bei, positiv zu sein und sich nur dann zu äußern, wenn sie etwas Nettes zu sagen haben. Weisheiten von Bambi.
- Sorge dafür, dass du jeden, mit dem deine Kinder online in Kontakt treten möchte, persönlich kennenlernst. Idealerweise sollten dein Kinder online nur mit echten Freunden sprechen, die sie von der Schule, von der Kirche oder vom Sport kennen.
- Bringe deinem Kind bei, über das Internet bzw. soziale Medien keine persönlichen Daten über den Wohnort deiner Familie, Finanzdaten, Fahrzeugdaten oder sonstige Daten preiszugeben, deren Besitz Entführung, Einbruch oder Identitätsdiebstahl zur Folge haben könnten. Auf Facebook teilen!
6Bildung realer sozialer Netzwerke
Apropos soziale Medien: Sprechen wir doch einmal über das Knüpfen von Kontakten außerhalb der eigenen vier Wände. Die Welt ist heute anders als die, in der wir aufgewachsen sind. Vorbei sind die Tage, als wir das Haus verlassen mussten, um mit der Welt in Kontakt zu treten. Unsere Kinder können chatten, sie haben Skype und Facetime, sie können telefonieren, Textnachrichten schreiben, Essen bestellen, ihre Hausarbeiten machen und auch sonst so ziemlich alles online erledigen.
Unsere Aufgabe ist es, die Zeit vor dem Bildschirm einzuschränken, dafür zu sorgen, dass unsere Kinder nach draußen gehen und sich am echten Leben beteiligen. Nennen wir es Kontakte knüpfen in der realen Welt. Kümmere dich um das Glück und die Gesundheit deiner Kinder, beschäftige sie mit altersgerechten Tätigkeiten außerhalb des Internets:
- Verabredungen zum Spielen
- Pyjamapartys
- Zelten
- Sport und Spiel
- Ausflüge
- Picknicken
- Jugendclubs
- Kirchenfahrten
- Konzerte
- Museumsbesuche
- Zoobesuche
- Ehrenamtliches Engagement
- Außerschulische Aktivitäten
7Die 10 besten Hilfsmittel für den Schutz der Privatsphäre und elterliche Kontrolle
Glücklicherweise gibt es für jedes durch Technik hervorgerufene Problem eine technische Lösung. Mach deine Hausaufgaben und lerne alles darüber, wie du dein Kind mithilfe von Technologie im Internet schützen kannst.
Tutorials und Forschung:
- Die Organisation Common Sense Media bietet zahlreiche Tutorials, Medien- und Inhaltsbewertungen sowie Studien über Kinder und Online-Sicherheit.
- Verbraucherleitfaden der Federal Trade Commission (Bundeshandelskommission) zum Schutz der Privatsphäre von Kindern
Kinderfreundliche Browser und Plugins:
- Suchmaschine Kiddle (Wenn dein Kind etwas Fragwürdiges suchen möchte, werden schädliche Inhalte zensiert.)
- Plugins für Chrome und Firefox können umstrittene Inhalte herausfiltern.
- Der „Safe Mode“ von Youtube und Youtube Kids sind zwei gute Möglichkeiten, Videos auf kinderfreundliche Inhalte zu beschränken.
- Der iOs-Browser Sandbox beschränkt deine Kinder auf Seiten, die du zuvor auf eine Positivliste gesetzt oder genehmigt hast. Entwickelt für Apple-Produkte wie iPhones und iPads.
Software- und App-Optionen
- Die Circle App ist laut Forbes Magazine ein „Hilfsmittel für Eltern zur Verwaltung der vor digitalen Geräten verbrachten Zeit“. Damit erstellst du Contentfilter, zeitliche Beschränkungen, detaillierte Browserverläufe und vieles mehr.
- Mithilfe von Kidbridge können Eltern die Textnachrichten und den Browserverlauf ihres Kindes überwachen.
- Kidgy ist eine „Geofencing-App“ (iPhone und Android), die dich darüber informiert, wenn dein Kind die Grenzen einer bestimmten, vorher festgelegten Sicherheitszone (etwa deines Gartens oder Wohnviertels) überschreitet.
- Zusätzliche Kontrolle über Internet-Aktivitäten bieten Net Nanny und andere Software für Eltern.
Wenn du mehr über sicheres Surfen erfahren willst, lies (Der ultimative Leitfaden für sicheres Online Browsing).
8Individuelle Anpassung der Sicherheitseinstellungen von Geräten
Die meisten Computer und „smarten“ Geräte ermöglichen die Aktivierung von Beschränkungen verschiedener Art und schützen die Kontrollen mit einem Passwort, damit ihre Kinder die Beschränkungen nicht deaktivieren können.
- Installiere Werbeblocker, um zu verhindern, dass deine Kinder unangemessene Werbung sehen oder versehentlich Software herunterladen.
- Lege Eltern-Passwörter fest, ohne die keine Inhalte und Apps heruntergeladen werden können.
- Lege Einkaufs-Passwörter fest, damit deine Kinder ohne Erlaubnis keine Spiele kaufen und jugendgefährdende Inhalte auf Netflix oder irgendwo anders sehen können.
- Erstelle ein separates „Kinder“-Konto mit strengen Einschränkungen für Browser-Nutzung, Content-Filterung und Zeitlimits, bevor sich das Gerät ausschaltet.
- Schalte die Standorteinstellungen aus.
- Deaktiviere jede App-Funktion, die Daten erheben möchte.
- Nutze die Hilfefunktionen in deinem Browser, um zu erfahren, wie man „sicheres Suchen“ und Elternsperren einrichtet.
- Konfiguriere deinen Router mit integrierten Elternkontrollen zur Einschränkung von WLAN-Inhalten auf allen Geräten.
- Konfiguriere Elternkontrollen auf Spielekonsolen, die sich mit dem Internet verbinden können.
- Achte genau auf Benutzerverträge für Social Media-Seiten wie Facebook, die dafür bekannt sind, dass sie Benutzerdaten erheben und verkaufen. Auf Facebook teilen!
9Der Umgang mit dem ersten Handy des Kindes
Es vermittelt ein gewisses Maß an elterlichem Vertrauen und gibt dem Kind großartige Möglichkeiten zur Unterhaltung, aber auch Stärke und Verantwortung, die vielleicht zum Missbrauch einladen—vor allem in der Schule, wenn die Eltern nicht dabei sind. Sprich mit deinen Kindern darüber, dass ihre Entscheidungen im Internet dauerhaft gespeichert bleiben. Kontroverse Inhalte, die sie in ihrer Jugend posten, können sie später im Leben verfolgen.
Sechs wichtige Regeln zur Handynutzung deines Kindes:
- Nimm einen Anruf nur an, wenn die Nummer bekannt ist. Dadurch werden Televermarkter, Sexualstraftäter und Mobber ferngehalten.
- Bitte um Erlaubnis, bevor du Dateien oder Apps herunterlädst.
- Beteilige dich nicht an Sexting oder am Teilen gewagter Fotos. Fotos, die im Internet landen, können dort für immer bleiben.
- Bitte um Erlaubnis, bevor du jemanden fotografierst oder ein Video von ihm aufnimmst.
- Begrenze die Optionen zur Standortübermittlung in den Einstellungen deines Handys.
- Tippe niemals Texte beim Autofahren (gilt für Jugendliche und jüngere Kinder, die mit älteren Freunden fahren).
10 Effektives Kommunizieren mit Kindern
Technische Tools sind großartig, aber wir vergessen wir nicht das Markenzeichen guter Erziehung – Kommunikation. Aus der Kinderpsychologie wissen wir, dass Kinder anders als Erwachsene kommunizieren.
Zwischen den Generationen tut sich eine Kluft auf – Erwachsene haben nicht selten Verständnisprobleme, wenn es um Online-Technik und darum geht, wie Kinder mit der Welt kommunizieren. Erwachsen werden ist für Kinder schwer. Häufig verheimlichen sie wichtige oder peinliche Informationen vor ihren Eltern— vor allem dann, wenn die Eltern zuhause keine Kultur der Offenheit und Ehrlichkeit pflegen.
Hilf den Eltern der Kinder deiner Gemeinde nach Kräften, mit der Internetnutzung ihrer Kinder Schritt zu halten.
11 Schutz der Kinder vor Cybermobbing
Aus der Forschung wissen wir, dass jährlich 13 Millionen Kinder von Gleichaltrigen gemobbt werden. Laut „The Bully Project“ geben sage und schreibe 75 Prozent der Schüler in der Mittelstufe an, Quelle dieser Belästigungen seien Vorurteile gegenüber ihrer Rasse, ihrem Körperbau/körperlichem Erscheinungsbild, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religionszugehörigkeit oder einer geistigen/körperlichen Behinderung.
Im Zuge der sozialen Medien kam die noch allgegenwärtigere und schädlichere Dimension des Cybermobbing — schockierend brutal und unerbittlich. In Amerika erlebten wir traurige Beispiele dafür, wie Mobbing dazu führen kann, dass junge Menschen sich selbst verletzen und manche sich tragischerweise sogar das Leben nehmen.
Wie Eltern und Betreuer helfen können
Zu viele Eltern, Pfarrer und Erzieher sind nicht dafür gewappnet, die chronischen Disziplinprobleme, die zu Cybermobbing führen, zu meistern. Die Kirchen können zur Aufklärung von Eltern über Maßnahmen zur Eindämmung von Cybermobbing beitragen, indem sie für unsere Jugend disziplinierende außerschulische Programme wie die oben genannten bereithalten.
Wie aus Studien hervorgeht, ist es weniger wahrscheinlich, dass Kinder, die sich außerhalb der Schule produktiv betätigen, gemobbt werden oder sich selbst an Mobbing beteiligen. Müßiggang ist aller Laster Anfang, wie man sagt. Laut „The Bully Project“ gehen jeden Tag über 160.000 Schüler aus Angst vor Mobbing nicht in die Schule.
Das geschieht einfach zu oft, und es stehen zu wenige Mittel zur Prävention bereit. Die Kirche kann und sollte eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, Mobbing einzudämmen und zu lernen, wie man mit den Zwängen der Kindheit fertig wird.
Es liegt in der Natur von Kindern, Grenzen zu verschieben und manchmal zu lügen, wenn sie dadurch einer Blamage oder Bestrafung entgehen können. Eltern und Kirchenführer müssen Kindern als moralische Vorbilder dienen und ihnen dabei helfen, ehrlich zu bleiben. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass sie bei ihren virtuellen und sozialen Erfahrungen sicher und glücklich sind. Weitere Informationen enthält unser Umfassender Cybermobbing-Leitfaden für Eltern.
Kommunikation ist alles
Effektive Kommunikation bedeutet Ratschläge erteilen, aber auch mit offenem Ohr zuhören. Vermeide wertende Aussagen wie „Das macht dich nur härter“ oder „jeder wird gemobbt – das gehört zur Schule dazu.“ Wer sich derart negativ und herablassend äußert, muss sich nicht wundern, wenn Kinder auf die Hilfe Erwachsener verzichten.
Geistliche Führer können anbieten, vor Schülern oder auch in gewöhnlichen Predigten über Mobbing zu sprechen. Außerdem können sie Eltern auf Hilfsmittel wie www.stopbullying.gov hinweisen, die Eltern dabei helfen, die Kontrolle über die Online-Sicherheit ihrer Kinder zu behalten.
Wir sollten Online-Mobbing nicht als einen unvermeidlichen Bestandteil des Heranwachsens hinnehmen. Versuchen wir statt dessen zusammen, als Gemeinde, unsere Kinder durch Hinwendung und Betreuung zu einem besseren Verhalten zu motivieren.
Gesetze und Vorschriften
Obwohl manchmal schwer durchzusetzen, gibt es doch das eine oder andere Gesetz, auf dessen Grundlage wir Unternehmen, die Kinder ausbeuten wollen, belangen können.
TDer Children’s Online Privacy Protection Act (die „COPPA-Rule“, Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet) dient dem Schutz personenbezogener Daten unserer Kinder (unter 13) im Internet. COPPA verpflichtet Webseiten, Anwendungen und Dienste dazu, vor der Erhebung oder Nutzung der personenbezogenen Daten eines Kindes dessen Eltern zu informieren und ihre Zustimmung einzuholen. Mehr über die COPPA-Regelungen erfahren Sie auf der FTC-Website.
Informiere dich außerdem bei den örtlichen Strafverfolgungsbehörden und gemeinnützigen Organisationen, ob es in deinem Staat oder in deiner Stadt weitere Gesetze zum Schutz der Cybersicherheit und zur Bekämpfung von Mobbing gibt.
12 Elterliche Initiative
Stelle feste Regeln dafür auf, wie sie das Internet und ihre Geräte nutzen. Verlange von den Kindern, dass sie schulische Regeln und Vorschriften über die Nutzung von Computern und „smarten“ Geräten beachten. Zeige ihnen, wie man sich durch intelligenten Umgang mit dem Computer („Smart Computing“) vor Hackern schützen kann.
4 hilfreiche Tipps zur Abwehr von Hackern:
- Stelle deine Social Media-Accounts auf privat. Kinder und Jugendliche sollten ihre Konten auf „privat“ stellen und von ihrem Privatleben so wenig wie möglich preisgeben. Sie sollten dich außerdem als Freund annehmen, damit du überwachen kannst, was sie posten
- Schütze Passwörter: Halte deine Kinder zu einem intelligenten Umgang mit Passwörtern an. Gib Passwörter nur an deine Eltern weiter. Verwende komplexe Passwörter, die schwerer zu knacken sind und verwende für jede Website bzw. App ein anderes Passwort.
- Nutze die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese Authentifizierung bedeutet: Hat ein Hacker nur deine E-Mail-Adresse, kann er die Authentifizierung nicht durchführen, ohne dein Handy in der Hand zu halten.
- Öffne niemals verdächtige E-Mails, vor allem dann nicht, wenn sie Anhänge enthalten. Du könntest zum Opfer eines Phishing-Betrugs werden oder unabsichtlich einen Virus oder Ransomware herunterladen.
13 Die Zukunft der Online-Sicherheit für Kinder
Die Technik schreitet immer weiter fort. Für Erwachsene wird es schwieriger, mit den Kindern Schritt zu halten. Doch wir können Schritt halten – wenn wir die Initiative ergreifen.
Auch wenn man natürlich kaum vorhersehen kann, welche raffinierten neuen Formen digitaler Technik künftig angesagt sind – vielleicht virtuelle Realität – wissen wir zumindest eins: Dutzende von Tools und Interessenverbänden stehen bereit, uns beim Schutz unserer Kinder im Internet unter die Arme zu greifen.
Das Wichtigste ist: Sprich mit deinem Kind offen und regelmäßig darüber, was du im Hinblick auf Sicherheit, Privatsphäre und Online-Verhalten erwartest. Online-Sicherheit für Kinder beginnt zuhause – wie alle anderen Arten von Sicherheit in der realen Welt. Mit Liebe, Disziplin und guter Erziehung.
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